Ich habe mich dafür entschieden, in der engen Form der 1:1-Betreuung zu arbeiten. Das heißt, dass meine Frauen bei der Geburt nicht alleine sind. Das ist für mich schon die beste Schmerztherapie, denn wenn man alleine ist und Angst bekommt, dann verspannt man sich und es können zusätzliche Schmerzen entstehen. Wenn eine Frau gut betreut ist, also eine Hebamme für eine Geburt zur Verfügung steht, kann sie in diesem Prozess begleitet werden. Bei einer Geburt passiert viel im Kopf und sie fordert sehr viel Konzentration. Also ist es gut, wenn man jemanden dabeihat, der einen darüber aufklärt, was jetzt passiert und dass das ganz normal ist.
So eine Geburt ist ja eine Grenzerfahrung. Man hockt stundenlang in irgendeinem Kreißsaal und es kommen gewaltige Kräfte, die über einen rollen. Wenn man dann nicht weiß, was überhaupt passiert, dann verspannt man sich und es können zusätzliche Schmerzen entstehen. Durch Aufklärung, Massage und Wärme kann man Frauen durch diesen Prozess begleiten. Das heißt aber nicht, dass es nicht sinnvoll ist, manchmal auch Schmerzmittel einzusetzen. Man ist keine „Versagerin“, weil man eine PDA braucht. Ich glaube, das ist eine individuelle Entscheidung. Man kann das nicht vorher üben, weil man nicht weiß, was auf einen zukommt. Auch bei meinem vierten Kind weiß ich das jetzt nicht, weil jede Geburt anders ist. Und ich denke, der Schlüssel liegt darin, dass jemand da ist und einen aufklärt.